Wenn Sie Reiseberichte interessieren, so können Sie zur Seite Dichter am Gardasee weitersurfen - dort aufgeführte Titel werden hier nicht wiederholt.
Vollständigkeit über Literatur, die am Gardasee spielt, dürfen Sie hier natürlich nicht erwarten - es ist während unserer Beschäftigung mit dem Thema jedoch allerhand zusammengekommen...
 

Wir haben versucht, uns literarischer Bewertungen zu enthalten. Denken Sie also daran, daß manches eventuell nicht so gelungen sein könnte!

Folgender Hinweis zur Benutzung: Neue Funde erscheinen immer oben im jeweiligen Kapitel. Sie brauchen also nicht jedesmal, wenn Sie wieder bei uns hereinschauen, durch die ganze Seite zu blättern.

Hinweise und Ergänzungen sind willkommen: andreas.schumann@reise-in-den-sueden.de

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Barock
  
Antike
  
Goethezeit
   

18. Jahrhundert
  

  

Anthologien etc.

  
  

Literatur nach 1945

  • Godehard Schramm: Mein Gardasee. Eine literarische Liebeserklärung an eine Landschaft. München: Herbig 1999.
  • Bodo Kirchhoff: Auf Leben und Tod. Minuten im Strudel des Bösen - ein Schicksalsdrama auf dem Gardasee. In: Süddeutsche Zeitung, SZ am Wochenende, 14./15. Juni 1997, Nr. 134.
  • Hermann Peter Piwitt: Die Passionsfrucht. Roman. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1993.
  • Hermann Peter Piwitt: Der Granatapfel. Roman. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1986.
  • Eckhard Henscheid: Die Lieblichkeit des Gardasee. Gesammelte Erzählungen. Frankfurt/Main: Zweitausendeins 1993. [hier v.a. die Titelerzählung von 1970/79]
  • Eckhard Henscheid: Gardasee. In: Eckhard Henscheid: Die Vollidioten. Ein historischer Roman aus dem Jahr 1972. Frankfurt/Main: Zweitausendeins 1978, S. 152f.

Jahrhundertwende bis 1945

  • Josef Leitgeb: Malcesine. In: Josef Leitgeb: Vita somnium breve. München: Alber 1943, S. 103f.
  • Paul Heyse: Novellen vom Gardasee [Gefangene Singvögel (1901); Die Macht der Stunde (1899); San Vigilio (1900); Eine venezianische Nacht (1901); Antiquarische Briefe (1900)].
  • Martin Greif: Mittag am Gardasee. In: Gedichte von Martin Greif. 4. durchgesehene und stark vermehrte Auflage. Stuttgart: Cotta 1886, S. 169.

19. Jahrhundert

  • Adolf Pichler (1819-1900), Am Garda. Ausgewählte Werke. Herausgegeben von der Adolf-Pichler-Gemeinde. Mit einer biographischen Einleitung von Franz Kranewitter. Zweiter Band: Erzählungen - Schilderungen. Leipzig: Reclam o.J. [1927], S. 343-363, hier S.357.

    Den Rückweg [von Verona] nahmen wir zum Garda-See durch die alten Gletschermoränen, welche die schlachtberühmten Namen Sona, Custozza, Somma Campagna tragen. Alle überragt als Wahrzeichen der düstere Turm von Solferino. Bis zur Abfahrt des Dampfers von Desenzano verfließt mehr als eine Stunde, die man auf der Terrasse von Meyers Hotel mit der Aussicht auf den herrlichen See verkneipen könnte, wenn nur der Wein ebenso gut wäre, als er teuer ist. Der Tourist möge sich mit Hilfe Amthors oder Baedekers den klassischen Namen Catulls oder einen Vers Vergils ins Gedächtnis rufen, bis ihm ein fliegendes Blatt, die Rechnung des Wirtes, auf den Tisch fällt und ihn belehrt, daß man in Italien vorher um den Preis fragen solle. Der Bursche hatte sogar die Unverschämtheit, für das Auftragen der Speisen einen halben Frank auf das Konto zu setzen. Nun, man nimmt einfach den Bleistift und streicht so was durch. In Italien kann man sich gegen Prellerei wehren, anderswo mag man in einem solchen Falle die Faust im Sack machen und legt wohl noch gutmütig für den gnädigen Herrn Kellner etwas zu. Wer deutsche Gewohnheiten nach Italien mitbringt, sich geniert oder gar auf deutsche Weise leben will, der tue Geld in seinen Beutel, recht viel Geld; wer jedoch aufmerkt und sich in italienisches Leben zu schicken weiß, der lebt nirgends billiger, angenehmer und leichter als in Italien. Da es uns im Hotel Meyer nicht behagte, gingen wir fort; in einer schmutzigen, echt welschen Kneipe in einem Winkel des Hafens floß ein trefflicher Tropfen, den wir uns empfohlen sein ließen. Ein alter Kerl brachte in einem Karren Feigen, Kastanien, Mandeln und derlei Studentenfutter, so daß ich meinen Knaben für den ganzen Nachmittag ausstatten konnte [...]. Die Fahrt über den See soll uns eine angenehme Erinnerung bleiben [...; folgen ein Passus über die Überfahrt und Eindrücke von Riva].

  • Heinrich Laube: Begegnung am Gardasee. In: Heinrich Laube: Reisenovellen. Sechs Bände. Band 2. Leipzig: Wigand 1834, S. 195-245.
  • Adalbert Stifter: Zwei Schwestern. In: Adalbert Stifter: Studien. Dritter Band. Pest: Heckenast 1822-1850, S. 169-304.

 

Goethezeit

  • Heinrich Heine (1799-1856), Reisebilder. Vier Bände. Hamburg: Hoffmann & Campe 1826-1831. hier: Reise von München nach Verona

    Aber reise nur nicht im Anfang August, wo man des Tags von der Sonne gebraten und des Nachts von den Flöhen verzehrt wird. Auch rathe ich dir, mein lieber Leser, von Verona nach Mailand nicht mit dem Postwagen zu fahren. Ich fuhr, in Gesellschaft von sechs Banditen, in einer schwerfälligen Carrozza, die wegen des allzugewaltigen Staubes, von allen Seiten so sorgfältig verschlossen wurde, daß ich von der Schönheit der Gegend Wenig bemerken konnte. Nur zweimal, ehe wir Brescia erreichten, lüftete mein Nachbar das Seitenleder, um hinaus zu spucken. Das eine Mal sah ich Nichts als einige schwitzende Tannen, die in ihren grünen Winterröcken von der schwülen Sonne sehr zu leiden schienen; das andere Mal sah ich ein Stück von einem wunderbaren blauen See, worin die Sonne und ein magerer Grenadier sich spiegelten. [...; weiter geht's nach Brescia, über das Heine auch nicht viel zu berichten weiß]

18. Jahrhundert

 

Barock

Mittelalter bis Humanismus

  • Michel de Montaigne (1533-1592), Tagebuch einer Reise durch Italien, die Schweiz und Deutschland in den Jahren 1580 und 1581. Herausgegeben und aus dem Französischen übertragen von Otto Flake. Mit Anmerkungen zum Text und einem Nachwort. Frankfurt/Main: Insel 1988 (= insel taschenbuch 1074), S. 89f.

"Sonntag morgen mietete er [d.i. Montaigne selbst, der sich auf seiner Reise gerade in Trento befindet], begierig den Gardasee kennenzulernen, aus dem ausgezeichnete Fische kommen und der im Land dort sehr berühmt ist, drei Pferde für sich und die Herren von Cazalis und Matecoulon, zu zwanzig B[atzen] das Tier; der Herr von Essistac mietete zwei andere für sich und den Herrn du Hautoy. Diener und eigene Pferde ließen sie im Gasthaus zurück und kamen so zu Tisch nach Torbole, acht Meilen davon. Kleines Dorf unter tirolischer Gerichtsbarkeit. Es liegt in der obersten Ecke dieses großen Sees, gegenüber sieht man ein Dorf ud eine Burg namens Riva. Von Torbole nach Riva fuhren sie auf dem See; es war eine Strecke von fünf Meilen hin und zurück und sie brauchten mit fünf Ruderern ungefähr drei Stunden dazu. In Riva. sahen sie nichts als einen Turm von anscheinend hohem Alter [den Torre Apponale], und durch Zufall den Herrn des Ortes, Fortunato Madruccio, Bruder des Kardinals, der gegenwärtig Bischof von Trient ist. Nach Süden findet der Blick kein Ende des Sees, denn er hat eine Länge von fünfunddreißig Meilen. Alles was sie an Breite sehen konnten, betrug wie gesagt fünf Meilen. Diese Spitze des Sees gehört zur Grafschaft Tirol, der ganze untere Teil von einem Ende bis zum anderen aber der Republik Venedig, und seine Ufer sind reich an schönen Kirchen und Oliven-, Orangen- und anderen Fruchthainen. Der See gerät in außerordentlich wilde Bewegung, wenn sich ein Gewitter entlädt. Die weitere Umgebung aber besteht aus Bergen, die, wie die Herren erzählten, verdrießlicher und verdorrter aussehen als allen anderen auf unserem Wege. [...] Nach dem Aufbruch von Torbole kamen sie zum Abendessen wieder nach Rovereto, acht Meilen davon. [...; die nächste Etappe heißt Verona]

Antike

Raritäten

Einige schwer zugängliche (da teilweise im Privatdruck erschienene) Werke, die aber ganz interessant sind:

  • Gerd Forster: Geschichtete Sommer. Zyklus um den Gardasee mit Zeichnungen von Werner Brand. München: Relief-Verlag-Eilers 1978.
  • Friedrich Gerke: Sirmione. Ein Sonettenkranz. Illustriert von Hubert Berke. <ohne Impressum> [Nachtrag auf letzter Seite des Buches: "Dieses Buch wurde in 700 Exemplaren bei Heinrich Kutsch, Aachen aufgelegt."; schätzungsweise aus den späten 1970ern]
  • Fritz Hierl: Im Schatten Catulls. Ein Architekt erlebt den Gardasee. Mit 50 Zeichnungen des Verfassers. Murnau: Verlag "Das Werkstattbuch" 1977.

Anthologien

  • Italien-Dichtung. Band 1. Erzählungen von der Romantik bis zur Gegenwart. Mit 15 Abbildungen. Herausgegeben von Gunter E. Grimm. Stuttgart: Reclam 1988 (=RUB 8462).
  • Italien-Dichtung. Band 2. Gedichte von der Klassik bis zur Gegenwart. Mit 14 Abbildungen. Herausgegeben von Gunter E. Grimm. Stuttgart: Reclam 1988 (=RUB 8463).
  • Literarischer Führer durch Italien. Ein Insel-Reiselexikon von Doris Maurer und Arnold E. Maurer. Mit Abbildungen, Kraten und Registern. Frankfurt/Main: Insel 1988 (=insel taschenbuch 1071).